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Hodenschmerzen sind ein sensibles Thema – im wahrsten Sinne des Wortes. Viele Männer sind verunsichert, wenn sie ein Ziehen, Drücken oder Stechen im Hodenbereich verspüren. Die Ursachen können vielfältig sein: von harmlosen Reizungen bis hin zu ernstzunehmenden Erkrankungen. Eine mögliche Ursache sind auch sexuell übertragbare Infektionen (STIs).
In diesem Artikel erfahren Sie, welche STIs Hodenschmerzen verursachen können, wie man sie erkennt, wann ärztliche Hilfe notwendig ist und wie Sie sich selbst schützen können.
Inhaltsübersicht
- Was versteht man unter Hodenschmerzen?
- Können STIs Hodenschmerzen verursachen?
- Woran erkennen Männer eine mögliche STI?
- Welche anderen Ursachen können Hodenschmerzen haben?
- Wie werden STIs bei Männern diagnostiziert?
- Wie kann ich mich vor STIs schützen?
Was versteht man unter Hodenschmerzen?
Hodenschmerzen bezeichnen unangenehme oder schmerzhafte Empfindungen im Hoden selbst oder in der umliegenden Region wie dem Nebenhoden oder Samenstrang. Sie können akut (plötzlich auftretend) oder chronisch (über Wochen oder Monate anhaltend) sein. Die Intensität reicht von leichtem Ziehen bis zu starken, stechenden Schmerzen.
Können STIs Hodenschmerzen verursachen?
Ja – vor allem bakterielle Infektionen wie Chlamydien oder Gonorrhoe (Tripper) können zu Hodenschmerzen führen. Meist dann, wenn die Infektion unbehandelt bleibt und sich auf die inneren Strukturen im Hodensack ausbreitet. Dabei kann es zu einer Entzündung des Nebenhodens (Epididymitis), des Hodens selbst (Orchitis) oder beider Strukturen gleichzeitig (Epididymo-Orchitis) kommen. Seltener kann auch Syphilis im fortgeschrittenen Stadium den Hodenbereich betreffen und ähnliche entzündliche Prozesse auslösen, wenn die Infektion lange unbehandelt bleibt (Cleveland Clinic, 2023).
| STI | Mögliche Komplikation | Typische Symptome |
|---|---|---|
| Chlamydien | Nebenhodenentzündung (Epididymitis) | Brennen beim Wasserlassen, Ausfluss, Hodenschmerzen |
| Gonorrhoe (Tripper) | Epididymitis | Eitriger Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen, Schwellung, Hodenschmerzen |
| Syphilis(selten) | Hoden- oder Nebenhodenentzündung im Spätstadium | Schmerzlose Geschwüre, Hautausschlag, evtl. Hodenschmerzen |
Virale Infektionen wie Herpes oder HIV verursachen in der Regel keine direkten Hodenschmerzen, können aber andere Beschwerden im Genitalbereich hervorrufen (Cleveland Clinic, 2023).
Woran erkennen Männer eine mögliche STI?
Sexuell übertragbare Infektionen zeigen sich bei Männern oft durch verschiedene Beschwerden im Genital- oder Harntrakt. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Brennen oder Schmerzen beim Urinieren
- Ungewöhnlicher Ausfluss aus dem Penis (klar, weißlich oder eitrig)
- Rötung, Juckreiz oder Schwellung im Genitalbereich oder Hodensack
- Druckempfindlichkeit oder Schmerzen am Nebenhoden oder Hoden
- Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl
- Geschwollene Lymphknoten in der Leistengegend
Wichtig: Viele STIs verlaufen anfangs ohne erkennbare Symptome – und bleiben deshalb oft unentdeckt. So zeigen bis zu 50 % der Männer mit Chlamydien keine Beschwerden, obwohl sie ansteckend sind (American Society of Microbiology, 2022; NHS, 2024).
Welche anderen Ursachen können Hodenschmerzen haben?
Nicht jeder Hodenschmerz wird durch eine STI ausgelöst. Weitere mögliche Ursachen sind:
- Nebenhodenentzündung durch Harnwegsinfekte
- Prostataentzündung (Prostatitis)
- Hodentorsion (Verdrehung des Hodens – akuter Notfall!)
- Leistenbruch
- Wasserbruch oder Varikozele (Krampfader am Hoden)
- Verletzungen oder Prellungen
- Hodentumor (selten, meist schmerzlos)
Besonders bei einer Hodentorsion ist schnelle Hilfe entscheidend: Sie kann die Durchblutung des Hodens blockieren und muss innerhalb weniger Stunden operativ behandelt werden, um bleibende Schäden zu vermeiden (Mayo Clinic, 2023).
Wann sollte ich ärztliche Hilfe suchen?
Suchen Sie sofort ärztliche Hilfe, wenn:
- die Schmerzen plötzlich und stark auftreten
- der Hoden gerötet, geschwollen oder überwärmt ist
- Fieber oder Schüttelfrost hinzukommen
- Ausfluss oder Blut im Urin auftritt
- die Beschwerden länger als wenige Tage anhalten
Quelle: Mayo Clinic, 2023
Wie werden STIs bei Männern diagnostiziert?
STIs bei Männern werden je nach Symptomen mit verschiedenen Tests festgestellt. Meist wird eine Urinprobe oder ein Abstrich aus der Harnröhre genommen – besonders bei Chlamydien und Gonorrhoe. Bluttests helfen beim Nachweis von Infektionen wie Syphilis, HIV oder Hepatitis. Bei Schmerzen im Hodenbereich kann zusätzlich ein Ultraschallnotwendig sein, um Entzündungen oder andere Ursachen abzuklären (Cleveland Clinic, 2023).
Wie kann ich mich vor STIs schützen?
Prävention ist entscheidend, um Ihre sexuelle Gesundheit zu bewahren:
✔️ Kondome verwenden – senken das Risiko deutlich, auch wenn sie nicht vor allen Infektionen schützen
✔️ Regelmäßig testen – besonders bei wechselnden Partner:innen oder nach ungeschütztem Sex
✔️ Offen mit Partner:innen sprechen – gemeinsame Tests und ehrliche Kommunikation reduzieren Risiken
✔️ Sexspielzeuge reinigen – gründlich nach jedem Gebrauch oder nicht teilen
✔️ Impfungen nutzen – z. B. gegen HPV und Hepatitis B
✔️ Keine Selbstmedikation – Symptome ärztlich abklären lassen
Quelle: CDC, 2024
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Referenzen
Bishop, C. (2022, December 8). The Dangers of Undiagnosed Sexually Transmitted Infections | ASM.org. American Society for Microbiology. Retrieved August 19, 2025, from https://asm.org/articles/2022/december/the-dangers-of-undiagnosed-sexually-transmitted-in
Sexually transmitted infections (STIs). (2024, May 13). NHS. Retrieved August 19, 2025, from https://www.nhs.uk/conditions/sexually-transmitted-infections-stis/
Testicle pain Causes. (n.d.). Mayo Clinic. Retrieved August 19, 2025, from https://www.mayoclinic.org/symptoms/testicle-pain/basics/causes/sym-20050942
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