Allergien

Die Katzen- und Hundeallergie

geschrieben von

Anna Roell
28 Februar, 2024

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Katzen- und Hundeallergien sind allergische Reaktionen auf Proteine, die von diesen Tieren produziert werden. Diese Allergene sind hauptsächlich im Speichel, Urin und den Talgdrüsen der Tiere zu finden. Allergien gegen Hunde und Katzen betreffen 10-20 % der Bevölkerung weltweit (Chan & Leung, 2018). Solche Allergien können zu leichten bis schweren Symptomen führen, die das tägliche Leben der Betroffenen beeinträchtigen. Doch was genau passiert bei Katzen- und Hundeallergien? Dieser Artikel erklärt, was bei Katzen- und Hundeallergien im Körper vor sich geht, wie sie erkannt werden und was man dagegen tun kann. Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie immer dann Symptome wie Niesen oder tränende Augen haben, wenn Sie mit Hunden oder Katzen in Kontakt kommen, können Sie sich mit dem umfassenden Allergietest von Homed-IQ bequem von zu Hause aus testen lassen.


Inhaltsübersicht


Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, die normalerweise harmlos sind. Diese Stoffe nennt man Allergene. Verbreitete Allergien sind Erdnuss- oder Latexallergien, in dem Fall einer Katzen- und/ oder Hundeallergie handelt es sich aber um Proteine, die von Katzen oder Hunden produziert werden.Das Immunsystem erkennt diese Proteine fälschlicherweise als Bedrohung und löst Abwehrmechanismen aus. Dies führt zur Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen im Körper, die wiederum die typischen allergischen Symptome wie Niesen und tränende Augen verursachen. Der Grund für diese Reaktion liegt letztlich in der Fehlwahrnehmung des Immunsystems (Mayo Clinic, 2022).

Was ist der Unterschied zwischen einer Kontakt- und Inhalationsallergie?

Der Hauptunterschied zwischen den beiden besteht darin, wie die allergischen Reaktionen ausgelöst werden:

InhalationsallergienKontaktallergien
Bei inhalativen Allergien reagiert der Körper auf Allergene, die in die Luft gelangen, wie zum Beispiel Tierhaare, Hautschuppen oder Speichel von Katzen oder Hunden. Diese Allergene können eingeatmet werden und gelangen dann in die Atemwege, wo sie allergische Reaktionen auslösen können.Bei Kontaktallergien tritt die allergische Reaktion auf, wenn die Haut oder Schleimhäute direkt mit Allergenen in Kontakt kommen, wie zum Beispiel beim Streicheln oder Kuscheln mit einer Katze oder einem Hund. 

Beide Arten von Allergien können individuell oder kombiniert auftreten, abhängig von der Empfindlichkeit und Reaktion des Körpers auf die spezifischen Allergene. 

Worauf reagiert man bei einer Katzen- und Hundeallergie?

Die Katzenallergie

Eine Katzenallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf spezifische Proteine, die von Katzen produziert werden. Das Hauptallergen, das diese Reaktionen hervorruft, ist ein Protein namens Fel d 1. Dieses Protein befindet sich hauptsächlich im Speichel, Urin und den Talgdrüsen der Katze. Wenn eine Katze sich putzt, überträgt sie dieses Protein auf ihr Fell, und es kann dann durch Haare in der Umgebung verteilt werden. Personen mit einer Katzenallergie können starke Symptome entwickeln, wenn sie diesen Allergenen ausgesetzt sind.

Die Hundeallergie

Ähnlich wie bei Katzenallergien ist auch bei Hundeallergien das Hauptallergen ein spezifisches Protein, das von Hunden produziert wird. Dieses Protein, Can f 1 genannt, befindet sich hauptsächlich im Speichel, Urin und den Talgdrüsen des Hundes. Es wird auf das Fell des Hundes übertragen, wenn er sich putzt, und kann dann durch Haare in der Umgebung verteilt werden. Menschen mit einer Hundeallergie können allergische Reaktionen erleben, die denen einer Katzenallergie ähneln. 

Begriffe wie “Katzenhaarallergie” und “Hundehaarallergie” sind irreführend, da es sich nicht nur um eine Reaktion auf das Fell, sondern auf spezifische Proteine in ihrem Speichel, Urin und den Talgdrüsen handelt (Chan & Leung, 2018Cleveland Clinic, 2022).

Was sind die Ursachen/ Risiken einer Katzen- und Hundeallergie?

Verschiedene Faktoren können eine Rolle bei Katzen- oder Hundeallergien spielen, und die genauen Mechanismen der Allergieentwicklung sind noch nicht vollständig verstanden. Zu den Faktoren gehört zum Beispiel eine genetische Veranlagung und eine frühere Aussetzung gegenüber dem Allergen. Jedoch entwickelt nicht jeder, der einer Allergenexposition ausgesetzt ist, zwangsläufig eine Allergie, und nicht jeder, der eine genetische Veranlagung hat, entwickelt tatsächlich eine allergische Reaktion. Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Klima, Lebensstil und Hygienepraktiken sowie bestehende Allergien wie Heuschnupfen oder Hausstaubmilbenallergien können das Risiko erhöhen (Salo & Zeldin, 2009).

Welche Symptome können bei Hunde- und Katzenallergien auftreten? 

Allergien gegen Hunde und Katzen können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die von leichten bis zu schweren Reaktionen reichen. Diese Symptome treten in der Regel kurz nach dem Kontakt mit den Allergenen auf und verschwinden in der Regel innerhalb weniger Stunden bis Tage wieder. Symptome können länger auftreten bei anhaltendem Kontakt mit dem Allergen. Zu den typischen Symptomen gehören:

Die Katzen- und Hundeallergie - Homed-IQ

Quelle: Mayo Clinic, 2021
Langfristige Allergiesymptome bei Katzen- und Hundeallergien können durch anhaltende Entzündungen der Atemwege gekennzeichnet sein, die zu langfristigem Husten, Atembeschwerden sowie Hautprobleme wie Ekzeme und Hautausschläge sowie Erschöpfung führen können (Mayo Clinic, 2021).

Sie wollen sich selbst einen Überblick verschaffen?

Wenn Ihnen die Symptome bekannt vorkommen oder Sie einfach nur sicher sein wollen, ob Sie möglicherweise an einer Allergie leiden, bietet der Homed-IQ Allergietest eine Lösung. Mit diesem Umfassenden Allergietest können Sie Ihr Blut auf 295 Allergene testen lassen (darunter natürlich auch Katzen- und Hundeallergene) und erhalten ein genaues Bild Ihrer Empfindlichkeiten, einschließlich möglicher Kreuzreaktivitäten.

Was sind Kreuzreaktivitäten?

Kreuzreaktionen treten auf, wenn das Immunsystem auf gleichartige Allergene reagiert, die dem ursprünglichen Allergen ähnlich sind. Im Falle von Hunde- und Katzenallergien bedeutet dies, dass Menschen, die gegen eines dieser Tiere allergisch sind, auch auf andere Allergene mit ähnlichen Proteinen reagieren können. Die Kreuzreaktivität zwischen Hunde- und Katzenallergenen ist komplex, jedoch gibt es Hinweise auf gemeinsame allergene Komponenten zwischen diesen Tieren. Dies erweitert die möglichen Auslöser für allergische Reaktionen und ist wichtig für die Diagnose und Behandlung von Allergien (Reininger et al., 2007).

Gibt es hypoallergene Katzen- oder Hunderassen?

Ja, es gibt einige Katzen- und Hunderassen, die als hypoallergen gelten oder weniger Allergene produzieren als andere Rassen. Diese Rassen können für Menschen mit Allergien möglicherweise besser verträglich sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass keine Katzen- oder Hunderasse vollständig allergenfrei ist, und die individuelle Reaktion kann von Person zu Person variieren. Es ist ratsam, vor der Anschaffung eines Haustiers einen Allergietest durchzuführen und Zeit mit der jeweiligen Rasse zu verbringen, um die persönliche Verträglichkeit zu überprüfen (Nicholas et al., 2011; Acaai, 2018).

Wie wird eine Katzen- und Hundeallergie diagnostiziert?

Die Diagnose einer Katzen- oder Hundeallergie erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischen Untersuchungen, Allergietests und Anamnese. Die Anamnese umfasst Fragen zu den Symptomen, deren Verlauf und möglichen Auslösern. Zu den gängigen Methoden zur Feststellung einer Katzen- oder Hundeallergie gehören:

  • Hauttest (Pricktest): Bei einem Hauttest werden kleine Mengen von Katzen- oder Hundeallergenen in die Haut gegeben. Entwickelt sich an der betroffenen Stelle eine Rötung, Schwellung oder Juckreiz kann dies auf eine Katzen- oder Hundeallergie hinweisen. 
  • Blutuntersuchung (RAST-Test): Der Radioallergosorptionstest (RAST) ist ein Labor-Bluttest, mit dem der Gehalt an spezifischen IgE-Antikörpern im Blut gemessen wird. IgE-Antikörper stehen im Zusammenhang mit “echten” allergischen Reaktionen und zeigen Empfindlichkeiten gegenüber bestimmten Allergenen an.
  • Eliminationsdiät: Durch Vermeiden von Kontakt mit Katzen oder Hunden für eine Weile kann überprüft werden, ob sich die Symptome verbessern. Tritt eine Verschlechterung der Symptome bei erneutem Kontakt auf, deutet das auf eine Allergie hin.

Quelle: NHS, 2022   

Wie werden Katzen- und Hundeallergien behandelt?

Die Behandlung von Katzen- und Hundeallergien umfasst verschiedene Ansätze, um Symptome zu lindern und den Kontakt mit Allergenen zu minimieren. 

Welche medizinischen Möglichkeiten gibt es bei Katzen- und Hundeallergien? 

  1. Medikamentöse Maßnahmen: Methoden zur Symptomlinderung umfassen Antihistaminika, Nasale Kortikosteroide, Decongestants und spezielle Augentropfen, die helfen können, Symptome wie Juckreiz, Nasenverstopfung und tränende Augen zu lindern.
  2. Immuntherapie: Auch bekannt als Hyposensibilisierung oder Allergieimpfung, ist sie eine langfristige Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Katzen- und Hundeallergien. Ziel ist es, die Toleranz des Körpers gegenüber den spezifischen Allergenen, die die allergischen Reaktionen auslösen, zu erhöhen. Dies geschieht, indem der Körper schrittweise steigenden Dosen dieser Allergene ausgesetzt wird. Diese Behandlung erfordert eine regelmäßige ärztliche Überwachung (Virtanen, 2018)
  3. Notfallmedikamente: Epinephrin-Autoinjektoren sind für Personen mit schweren allergischen Reaktionen wichtig. Sie bieten sofortige Linderung bei lebensbedrohlichen Situationen wie anaphylaktischen Reaktionen. Diese Medikamente sollten unter Anleitung eines Arztes verwendet und regelmäßig überprüft werden, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen.

Quelle: Cleveland Clinic, 2022

Welche Möglichkeiten gibt es, den Kontakt mit Allergenen zu minimieren?

Um den Kontakt mit den Allergenen zu verringern, ist es ratsam, individuell zu prüfen, welche Maßnahmen einem persönlich helfen können. Folgende Tipps können Sie dabei unterstützen:

Die Katzen- und Hundeallergie - Homed-IQ

Quelle: Mayo Clinic, 2021

Zusammenfassung

Katzen- und Hundeallergien sind Reaktionen auf Proteine, die von diesen Tieren produziert werden, und betreffen weltweit 10-20 % der Bevölkerung. Sie können zu Symptomen wie Niesen, tränenden Augen und Hautausschlägen führen, die das tägliche Leben beeinträchtigen können. Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchungen und Allergietests, während die Behandlung medikamentöse Therapien, Immuntherapie und Notfallmedikamente umfasst. Zur Minimierung des Allergenkontakts können individuelle Strategien wie regelmäßiges Staubsaugen, Verwendung von Luftfiltern und Einschränkung des Tierzugangs hilfreich sein.

Referenzen

Allergies. (n.d.). NHS. Retrieved February 28, 2024, from https://www.nhs.uk/conditions/allergies/

Allergies – Symptoms and causes. (2022, August 5). Mayo Clinic. Retrieved February 28, 2024, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/allergies/symptoms-causes/syc-20351497

Dog allergen levels in homes with hypoallergenic compared with nonhypoallergenic dogs. (n.d.). NCBI. Retrieved February 28, 2024, from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3680143/

Dog and Cat Allergies: Current State of Diagnostic Approaches and Challenges. (2018, February 1). NCBI. Retrieved February 28, 2024, from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5809771/

Pet Allergies: Causes, Symptoms, Treatment & Prevention. (2022, October 4). Cleveland Clinic. Retrieved February 28, 2024, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/17702-pet-allergies#symptoms-and-causes

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Salo, P. M., & Zeldin, D. C. (n.d.). Does exposure to cats and dogs decrease the risk of developing allergic sensitization and disease? NCBI. Retrieved February 28, 2024, from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2783630/

Spitzauer, S. (n.d.). Detection of an allergen in dog dander that cross-reacts with the major cat allergen, Fel d 1. PubMed. Retrieved February 28, 2024, from https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17210049/

Virtanen, T. (n.d.). Immunotherapy for pet allergies – PMC. NCBI. Retrieved February 28, 2024, from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5893203/

Über die Autorin

Anna Roell

Anna ist ausgebildete Krankenschwester und Gesundheitsökonomin mit dem Schwerpunkt Epidemiologie und verbindet ihre medizinischen und wissenschaftlichen Interessen. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für medizinische Inhalte zu schärfen und diese auf verständliche Weise zu vermitteln. Am meisten schätzt sie am Leben in Amsterdam die aufgeschlossene, aktive Einstellung der Menschen, die Märkte und die großartige Natur in der Umgebung.