Allergien

Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie

geschrieben von

Anna Roell
14 September, 2023

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Hausstaubmilbenallergien gehören zu den häufigsten allergischen Erkrankungen und können erhebliche gesundheitliche Beschwerden sowie Einschränkungen im täglichen Leben für die Betroffenen bedeuten. Bei dieser Allergie kommt es zu einer allergischen Reaktion gegen mikroskopisch kleine Tiere, die im Hausstaub leben. Jucken Ihre Augen manchmal unerklärlich oder bekommen Sie plötzlich Niesanfälle, ohne dass eine Erkältung im Anmarsch ist? Oder haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum Ihre Nase in Ihrem eigenen Zuhause verstopft ist, obwohl Sie alles sauber halten? Diese und ähnliche Symptome können Hinweise auf eine Hausstaubmilbenallergie sein. In den folgenden Abschnitten klären wir, was Hausstaubmilben sind, wie Allergien entstehen und wie man sich schützen kann. 


Inhaltsübersicht


Was sind Hausstaubmilben und wo befinden sie sich am häufigsten im Haus?

Hausstaubmilben gehören zur Familie der Spinnentiere und sind mikroskopisch kleine Organismen, die in fast jedem Haushalt zu finden sind, wobei ihre Präsenz in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und milden Temperaturen zunimmt. Hausstaubmilben führen ein verstecktes Leben in unseren Betten, Polstermöbeln, Teppichen und Vorhängen, wo sie sich von den vielen Hautschuppen ernähren, die wir Menschen aber auch Haustiere täglich abwerfen. Obwohl sie harmlos sind, nicht stechen und keine Krankheiten übertragen, können ihre Ausscheidungen und toten Körper bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen (NIEHS, 2022). 

Hausstaubmilbenallergien gehören zu den häufigsten Allergieformen weltweit. Oft manifestieren sich die ersten Symptome bereits im Kindesalter, wobei sowohl Kinder als auch Erwachsene betroffen sein können. Mit der Zeit kann die Allergie bei manchen Personen abklingen, bei anderen bleibt sie jedoch lebenslang bestehen (ACAAI, 2018). 

Was sind Ursachen für eine Hausstaubmilbenallergie?

Eine Hausstaubmilbenallergie kann durch genetische Faktoren begünstigt werden, insbesondere wenn Familienmitglieder bereits an Allergien oder atopischen Krankheiten (Krankheiten, die durch eine übermäßige Immunreaktion auf Allergene in der Umwelt gekennzeichnet sind) leiden. Wohnbedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Belüftung begünstigen das Wachstum der Milben und erhöhen das Allergierisiko. Darüber hinaus sind Menschen mit anderen Allergien, Asthma oder einem geschwächten Immunsystem besonders anfällig für Reaktionen auf Hausstaubmilben (IQWIQ, 2020).

Wie entsteht eine Allergie gegen Hausstaubmilben?

Um den Prozess der Allergieentwicklung gegen Hausstaubmilben zu verstehen, ist es hilfreich, sich zuerst die Grundlagen allergischer Reaktionen anzuschauen. Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eine ansonsten harmlose Substanz, die als Allergen bezeichnet wird. Im Falle von Hausstaubmilben sind die Hauptallergene die Proteine in ihren Ausscheidungen und ihren abgestorbenen Körpern. Wenn eine empfindliche Person zum ersten Mal diesen Allergenen ausgesetzt wird, erkennt das Immunsystem diese Proteine fälschlicherweise als schädlich. In Reaktion darauf produziert der Körper spezifische Antikörper, die als Immunglobulin E (IgE) bezeichnet werden. Dieser Prozess wird Sensibilisierung genannt. Wenn eine sensibilisierte Person erneut mit diesen Milben-Antigenen in Kontakt kommt, löst dies eine Kettenreaktion aus, bei der der Körper Histamin und andere Entzündungsmediatoren, die für die allergischen Symptome wie Juckreiz, Schwellung und Entzündung verantwortlich sind, freisetzt (Cleveland Clinic, 2022).

Was sind die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie?

Obwohl Milben für das bloße Auge unsichtbar sind, können sie bei einigen Menschen deutliche Symptome auslösen. Hier sind die häufigsten Anzeichen und Symptome:

  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Niesen
  • Rote, juckende oder tränende Augen
  • Juckreiz im Hals oder in den Ohren
  • Husten
  • Kurzatmigkeit

Manchmal können die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie über das übliche Maß hinausgehen und zu ernsten Gesundheitsproblemen führen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die betroffene Person auch andere Allergien oder Gesundheitsbeschwerden hat. Zu den schwerwiegenderen Symptomen einer Hausstauballergie gehören:

  • Anhaltende Kurzatmigkeit
  • Schwere und wiederholte Nasenverstopfung
  • Anhaltender Husten, vor allem nachts
  • Schwellungen und Juckreiz im Gesicht, insbesondere um die Augen herum
  • Ekzem oder andere Hautausschläge

Quelle: Mayo Clinic, 2021

Zu Beachten: Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Sie werden oft mit den Symptomen einer Erkältung oder eines Heuschnupfens verwechselt, da beide ähnliche Anzeichen wie Husten, Niesen und eine verstopfte Nase aufweisen. Auch Tierhaarallergien zeigen ähnliche Reaktionen und können zu Verwechslungen führen. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch die Dauer: Erkältungssymptome klingen in der Regel nach ein bis zwei Wochen ab, während Allergiesymptome so lange anhalten, wie man dem Allergen ausgesetzt ist. 

Kann eine Hausstaubmilbenallergie Asthma verursachen?

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die die Atemwege betrifft und zu Atemnot, Husten und Keuchen führen kann. Bei Asthmatikern reagieren die Atemwege empfindlicher auf verschiedene Auslöser wie Allergene, Kälte oder körperliche Anstrengung, wodurch sie sich verengen und sich entzünden. Hausstaubmilbenallergene sind einer der häufigsten Auslöser für Asthmasymptome. Bei Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie können die Symptome:

  • Asthmaanfälle auslösen
  • Bestehendes Asthma verschlimmern
  • Zu nächtlichem Erwachen aufgrund von Atembeschwerden führen

Die ständige Exposition gegenüber Hausstaubmilbenallergenen kann auch dazu beitragen, dass Menschen, die zuvor kein Asthma hatten, dieses entwickeln. 

Quelle: MedlinePlus, 2022

Was sind Kreuzallergien in Bezug auf Hausstaubmilben?

Kreuzallergien treten auf, wenn das Immunsystem einer Person Proteine in verschiedenen Substanzen als identisch oder sehr ähnlich erkennt und darauf reagiert. Diese können riskant sein, da sie unerwartete allergische Reaktionen hervorrufen können. Einige Betroffene reagieren auch auf Lebensmittel, wie Meeresfrüchte, insbesondere auf Garnelen, da das Tropomyosin-Protein in beiden ähnlich ist (Aggarwal & Senthilkumaran, 2023).

Wie erkennt man eine Hausstaubmilbenallergie?

Wenn die Symptome anhalten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache herauszufinden. Hier sind die gängigen Methoden, mit denen Ärzte die Diagnose stellen:

  • Anamnese (Patientengeschichte): Zu Beginn wird Ihr Arzt mit Ihnen über Ihre Symptome und deren Häufigkeit sprechen. Fragen zu den Lebensumständen, wie z. B. ob Sie Haustiere haben oder wie oft Sie Ihr Zuhause lüften, können ebenfalls relevant sein.
  • Hauttest: Bei diesem Test werden kleine Mengen von Allergenen (in diesem Fall Hausstaubmilbenextrakte) auf die Haut aufgetragen, meistens auf den Unterarm. Wenn innerhalb kurzer Zeit eine Reaktion wie eine Rötung oder Schwellung auftritt, ist dies ein Hinweis auf eine Allergie.
  • Bluttest: Ein Bluttest kann helfen, spezifische Antikörper gegen Hausstaubmilben im Blut nachzuweisen. Ein erhöhter Wert dieser Antikörper kann auf eine Allergie hindeuten.
  • Nasaler Allergentest: Bei diesem Test wird ein kleines Allergen direkt in die Nase eingeführt. Wenn Symptome wie Jucken oder Niesen auftreten, kann dies auf eine Allergie gegen das getestete Allergen hindeuten.

Quelle: Aggarwal & Senthilkumaran, 2023

Vielleicht bemerken Sie schon seit längerem, dass Sie Symptome wie Niesen, eine verstopfte oder laufende Nase, juckende Augen oder andere allergische Reaktionen zeigen, besonders wenn Sie zu Hause sind. Doch Sie wissen nicht woher es genau kommt? 

Eine Allergie gegen Hausstaubmilben könnte dahinter stecken. Mit dem umfassenden Allergietest von Homed-IQ können Sie gezielt auf Hausstaubmilben und mögliche Kreuzreaktionen sowie auf viele andere Allergene getestet werden. Dabei werden entsprechende Antikörper im Blut nachgewiesen. Dieser Test ist nicht nur einfach in der Anwendung, sondern bietet auch eine schnelle und zuverlässige Möglichkeit, Klarheit über die Ursache Ihrer Symptome zu erhalten. Mit den Ergebnissen sind Sie besser in der Lage, Ihre Symptome durch gezielte Maßnahmen zu reduzieren und mit Ihrem Arzt einen individuellen Behandlungsplan zu besprechen. 

Wie kann man die Wohnung hausstaubmilbenfrei bekommen?

Hausstaubmilbenallergien können das tägliche Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Allerdings gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Milbenbelastung zu verringern und so Ihre Symptome zu lindern.

Allgemeine Maßnahmen

Obwohl selbst die saubersten Haushalte Hausstaubmilben beherbergen können, da sie sich hauptsächlich von abgestorbenen Hautschuppen ernähren,spielt die Sauberkeit dennoch eine Rolle bei der Intensität der Exposition. Regelmäßiges Reinigen und Lüften kann die Milbenkonzentration reduzieren und somit das Allergierisiko verringern.

  • Allergiker-Bettwäsche: Verwenden Sie milbendichte Bezüge für Matratzen, Kissen und Decken. Diese speziellen Bezüge verhindern, dass Milben in die Matratze eindringen oder ihre Ausscheidungen nach außen gelangen.
  • Regelmäßig waschen: Bettzeug sollte wöchentlich bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden, um Milben wirksam abzutöten.
  • Reduzieren Sie die Luftfeuchtigkeit: Milben bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie können das Milbenwachstum eindämmen, indem Sie Luftentfeuchter verwenden oder den Raum regelmäßig lüften.
  • Vermeiden Sie Teppiche: Wenn möglich, ersetzen Sie Teppiche durch glatte Bodenbeläge wie Laminat, Parkett oder Fliesen. Wenn dies nicht möglich ist, sollten Teppiche regelmäßig und gründlich gereinigt werden.
  • Hochfrequenzstaubsauger: Verwenden Sie Staubsauger mit HEPA-Filtern, um Milben und ihre Ausscheidungen wirksam zu entfernen.
  • Hausstaubmilbenprodukte: Es gibt Sprays und andere Produkte, die Milben abtöten. Sie sollten jedoch darauf achten, dass diese Produkte keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten, die die Atemwege reizen könnten.
  • Regelmäßige Kontrolle: Auch Polstermöbel, Vorhänge und andere Stoffe in der Wohnung sollten regelmäßig gereinigt werden.

Quellen: American Lung Association, 2023; Cleveland Clinic, 2022

Medizinische Maßnahmen

Bei einer Hausstaubmilbenallergie gibt es verschiedene medizinische Ansätze, um die Symptome zu lindern. Sie sollten sich medizinischen Rat suchen, wenn Sie: 

  • Anhaltende Symptome trotz Ihrer Bemühungen zur Reduzierung von Allergenen in Ihrem Zuhause haben.
  • Eine Einschränkung des täglichen Lebens durch schwerwiegende Symptome haben. 
  • Nicht ausreichende Linderung durch rezeptfreie Medikamente erhalten.
  • An Atemprobleme leiden.
  • Häufige Infektionen haben (da Allergien das Immunsystem schwächen können ).

Es gibt verschiedene medizinische Maßnahmen,die bei einer Hausstaubmilbenallergie helfen können, um die Beschwerden zu lindern: Antihistaminika reduzieren Symptome wie Niesen und Jucken, während Nasensprays mit Kortikosteroiden Entzündungen in den Atemwegen mindern. Zusätzlich können Bronchodilatatoren und Leukotrien-Modifikatoren bei Atembeschwerden helfen. Zusammen mit einem Arzt sollte die geeignete Behandlung ermittelt werden, wobei Allergenvermeidung und in einigen Fällen eine Allergen-Immuntherapie weitere vielversprechende Ansätze darstellen (Fletcher, 2017). 

Referenzen

Dust Allergy | Causes, Symptoms & Treatment | ACAAI Public Website. (n.d.). American College of Allergy Asthma and Immunology. Retrieved September 14, 2023, from https://acaai.org/allergies/allergic-conditions/dust-allergies/

Dust mite allergies: Overview – InformedHealth.org. (2020, April 23). NCBI. Retrieved September 14, 2023, from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK447098/

Dust Mite Allergy: Causes, Symptoms & Treatment. (2022, August 3). Cleveland Clinic. Retrieved September 12, 2023, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/17712-dust-mite-allergy

Dust mite allergy – Symptoms & causes. (2021, July 31). Mayo Clinic. Retrieved September 12, 2023, from https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/dust-mites/symptoms-causes/syc-20352173

Dust Mites. (2023, May 17). American Lung Association. Retrieved September 12, 2023, from https://www.lung.org/clean-air/at-home/indoor-air-pollutants/dust-mites

Dust Mites and Cockroaches. (n.d.). National Institute of Environmental Health Sciences. Retrieved September 12, 2023, from https://www.niehs.nih.gov/health/topics/agents/allergens/dustmites/index.cfm

Hashim, H. (2023, August 8). Dust Mite Allergy – StatPearls. NCBI. Retrieved September 12, 2023, from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK560718/

Marcin, J. (2017, July 15). Dust mite allergy: Symptoms, treatment, and prevention. Medical News Today. Retrieved September 12, 2023, from https://www.medicalnewstoday.com/articles/318419

Über die Autorin

Anna Roell

Anna ist ausgebildete Krankenschwester und Gesundheitsökonomin mit dem Schwerpunkt Epidemiologie und verbindet ihre medizinischen und wissenschaftlichen Interessen. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für medizinische Inhalte zu schärfen und diese auf verständliche Weise zu vermitteln. Am meisten schätzt sie am Leben in Amsterdam die aufgeschlossene, aktive Einstellung der Menschen, die Märkte und die großartige Natur in der Umgebung.