Gesundheit des Darms

Magen-Darm-Infektionen: Tipps zur Prävention und Behandlung

geschrieben von

Anna Roell
23 Januar, 2024

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Eine Magen-Darm-Infektion, umgangssprachlich auch als Magen-Darm-Grippe bekannt, ist eine häufige Erkrankung, die den Verdauungstrakt betrifft. Sie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter zum Beispiel Viren. In den meisten Fällen heilt eine Magen-Darm-Infektion gut ab, jedoch kann sie für bestimmte Risikogruppen wie ältere Menschen oder Kinder problematisch sein. Die Symptome können recht unspezifisch sein, weshalb andere Erkrankungen auszuschließen sind.

Was ist eine Magen-Darm-Infektion?

Magen-Darm-Infektionen betreffen den Magen und den Darm und werden oft durch Viren, Bakterien oder Parasiten verursacht und können sehr unangenehme Symptome auslösen. Die meisten Menschen haben im Laufe ihres Lebens mindestens eine Magen-Darm-Infektion erlebt, und sie können in jedem Alter auftreten (Satter & Singh, 2023).

Welche Symptome treten bei einer Magen-Darm-Infektionen auf?

Eine Vielzahl an Symptomen kann bei einer Magen-Darm-Infektion auftreten. Die ersten Anzeichen sind oft unspezifisch, zeigen sich aber häufig in Form von:  

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen und oder Unterleibsschmerzen

Im Laufe des Tages können auch sogenannte “systemischen Symptome” auftreten, die den Rest des Körpers betreffen können. Dazu gehören Fieber, Schüttelfrost und Körperschmerzen. Die Symptome können plötzlich auftreten und sich über Stunden oder Tage entwickeln (NHS, 2023).

Sie wollen sich selbst einen Überblick verschaffen?

Bei einer Magen-Darm-Infektion ist eine ausreichende Nährstoffzufuhr von entscheidender Bedeutung. Da der Verdauungstrakt beeinträchtigt sein kann und die Aufnahme von Nährstoffen reduziert ist, kann das Immunsystem zusätzlich geschwächt sein. Mit dem Vitaminmangeltests oder Magnesiumtests von Homed-IQ , können den eigenen Gesundheitszustand schnell und bequem zu Hause zu überprüfen. Diese Tests geben Auskunft darüber, ob ein Mangel an wichtigen Nährstoffen besteht, der die Genesung beeinträchtigen könnte.

Von welchen Erkrankungen sollte eine Magen-Darm-Infektion unterschieden werden?

Magen-Darm-Infektionen können Symptome verursachen, die denen anderer Krankheiten ähnlich sind. Es ist wichtig, andere mögliche Ursachen für Ihre Symptome auszuschließen. Einige Erkrankungen, die von Magen-Darm-Infektionen zu unterscheiden sind, umfassen:

  • Magenschleimhautentzündung: Fachsprachlich auch Gastritis genannt, handelt es sich hierbei um eine Entzündung der Magenschleimhaut, die zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen kann – ähnlich denen einer Magen-Darm-Infektion. Häufig wird eine Gastritis durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht, welches zwar ein Bakterium ist, aber im Gegensatz zu anderen bakteriellen Erregern keine typischen Magen-Darm-Infektionen verursacht. Häufig sind auch Faktoren wie Stress, Alkoholmissbrauch oder die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten ursächlich für eine Gastritis (Cleveland Clinic, 2023).
  • Lebensmittelvergiftung: Die Ursache für eine Lebensmittelvergiftung ist häufig der Verzehr verunreinigter oder verdorbener Lebensmittel. Die Symptome ähneln denen einer Magen-Darm-Infektion, können aber schneller auftreten und sind in der Regel auf eine bestimmte Mahlzeit oder Lebensmittelquelle zurückzuführen (NHS, 2021).
  • Reizdarmsyndrom (RDS): Im Gegensatz zu Magen-Darm-Infektionen handelt es sich beim Reizdarmsyndrom um eine funktionelle Darmerkrankung. Es können chronische Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung auftreten, und die Ursachen werden oft mit Stress, bestimmten Nahrungsmitteln, aber nicht mit einer Infektion in Verbindung gebracht (Mayo Clinic, 2023).

Wenn Sie anhaltende oder schwere Symptome haben, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache Ihrer Beschwerden festzustellen und die angemessene Behandlung zu erhalten.

Was sind die Ursachen für eine Magen-Darm-Infektion?

Magen-Darm-Infektionen werden in der Regel durch verschiedene Erreger verursacht, die in den Verdauungstrakt gelangen und dort Entzündungen auslösen. Die häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Infektionen sind:

Viren
Virale Infektionen sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Infektionen. Hierzu gehören:

Noroviren : Symptomen sind Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Magenkrämpfen. Besonders gefährdet sind Personen in Gemeinschaftseinrichtungen, ältere Menschen, Kinder und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Die Übertragung erfolgt durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser, Oberflächen und direkten Kontakt mit infizierten Personen. Derzeit gibt es keine verfügbare Impfung gegen das Norovirus (Cleveland Clinic, 2023).

Rotavirus: Dieser Virus verursacht typische Symptome besonders bei Kindern. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich fäkal-oral, oft in Einrichtungen wie Kindergärten. Es gibt einen wirksamen Impfstoff gegen Rotavirus (Cleveland Clinic, 2023).
Bakterien
Bestimmte Bakterien können ebenfalls Magen-Darm-Infektionen verursachen. Zu den häufigsten gehören:

Salmonellen: Wird häufig durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch, Eiern und Milcherzeugnissen übertragen. 

Escherichia coli (E. coli): Bestimmte Stämme von E. coli verursachen Magen-Darm-Infektionen durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser. 

Campylobacter: Übertragen wird die Krankheit meist durch ungenügend gegartes Geflügel oder kontaminiertes Wasser. 

Shigellen: Eine Übertragung erfolgt meistens durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder durch kontaminierte Lebensmittel und Wasser. 

Quelle: Satter & Singh, 2023
Parasiten
Parasitäre Infektionen treten häufiger in Gebieten mit schlechter Wasserqualität und unzureichenden sanitären Einrichtungen auf. Diese Parasiten gelangen oft durch den Kontakt mit verunreinigtem Wasser oder Lebensmitteln in den Verdauungstrakt. Hierzu gehören z.B. Giardia lamblia und Entamoeba histolytica (Cherney, 2022).

Die Verbreitung von Magen-Darm-Infektionen kann durch unzureichende Hygiene, mangelnde Lebensmittel- oder Wasserqualität sowie den Kontakt mit infizierten Personen begünstigt werden. Aus diesem Grund sind entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Wie lange hält eine Magen-Darm-Infektion an?

Die Dauer einer Magen-Darm-Infektion kann variieren, abhängig von der Ursache und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person. Im Allgemeinen dauern die meisten viralen Magen-Darm-Infektionen, wie solche, die durch Noroviren oder Rotaviren verursacht werden, etwa 1 bis 3 Tage. Bakterielle Infektionen, wie durch Salmonellen, E. coli oder Campylobacter, können etwas länger anhalten, oft zwischen 5 und 7 Tagen. Einige Infektionen können jedoch länger andauern, insbesondere wenn es zu Komplikationen kommt oder wenn die betroffene Person ein geschwächtes Immunsystem hat. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen ist es wichtig, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung, insbesondere bei bakteriellen Infektionen, können helfen, die Dauer der Krankheit zu verkürzen und Komplikationen zu vermeiden.

Wie kann man eine Magen-Darm-Infektion vorbeugen?

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Quelle: NHS, 2023; John Hopkins, 2024

Ergänzend ist die regelmäßige Reinigung und Desinfektion von häufig berührten Oberflächen ein wichtiger Schutz vor Magen-Darm-Infektionen. Dies umfasst Türgriffe, Lichtschalter, Mobiltelefone und andere oft genutzte Gegenstände. Durch diese Maßnahme können Krankheitserreger effektiv kontrolliert und die Verbreitung von Infektionen reduziert werden.

Wie wird eine Magen-Darm-Infektionen behandelt?

Die Behandlung von Magen-Darm-Infektionen konzentriert sich in der Regel auf die Linderung der Symptome und die Vermeidung von Komplikationen. Hier sind einige wichtige Schritte, die bei der Behandlung von Magen-Darm-Infektionen hilfreich sein können:

  • Flüssigkeitszufuhr: Bei Symptomen wie Durchfall und Erbrechen ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen durch das trinken von Wasser, Elektrolytgetränken, Brühe oder verdünnte Fruchtsäfte.
  • Ernährung: Vermeiden Sie feste Nahrungsmittel, solange Sie unter akutem Erbrechen und Durchfall leiden. Beginnen Sie mit klaren Flüssigkeiten wie Wasser und Brühe, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Wenn sich die Symptome bessern, führen Sie leicht verdauliche Nahrung wie Reis, Zwieback, Bananen und geriebenen Apfel ein. Vermeiden Sie scharfe und fettige Speisen sowie Koffein und Alkohol, da diese die Symptome verschlimmern können. 
  • Ruhe: Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe und Erholung. Es ist ratsam, bis mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome zu Hause zu bleiben, um eine Ansteckung anderer zu verhindern.

Quellen: John Hopkins, 2024

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Es gibt bestimmte Fälle, in denen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten. Dazu gehören schwere Symptome wie starkes Erbrechen, blutiger Durchfall, hohes Fieber und starker Flüssigkeitsverlust. Personen in Risikogruppen wie Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten besonders vorsichtig sein (NHS, 2023). 

Zusammenfassung

Magen-Darm-Infektionen sind weit verbreitet, aber in den meisten Fällen nicht schwerwiegend. Durch das Verständnis der Symptome, Ursachen und Präventionsmethoden können Sie sich und Ihre Familie vor Infektionen schützen. Wenn Sie jedoch schwere Symptome bemerken oder zur Risikogruppe gehören, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Referenzen

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Taylor, C., & Cherney, K. (2022, May 19). Parasitic Gastroenteritis: Causes, Symptoms, Prevention. Healthline. Retrieved January 23, 2024, from https://www.healthline.com/health/parasitic-gastroenteritis

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Über die Autorin

Anna Roell

Anna ist ausgebildete Krankenschwester und Gesundheitsökonomin mit dem Schwerpunkt Epidemiologie und verbindet ihre medizinischen und wissenschaftlichen Interessen. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für medizinische Inhalte zu schärfen und diese auf verständliche Weise zu vermitteln. Am meisten schätzt sie am Leben in Amsterdam die aufgeschlossene, aktive Einstellung der Menschen, die Märkte und die großartige Natur in der Umgebung.