6 Tipps um Darmkrebs effektiver vorzubeugen
Darmgesundheit

6 Tipps um Darmkrebs effektiver vorzubeugen

geschrieben von

Anna Roell
14 Mai, 2024

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Darmkrebs, auch bekannt als kolorektales Karzinom, ist die dritt häufigste Krebserkrankungen weltweit (WHO, 2023). Eine der größten Herausforderungen bei Darmkrebs ist, dass er in den frühen Stadien oft keine Symptome verursacht, in seinen Anfangsstadien meistens jedoch besser behandelbar ist (Georgiou et al., 2019). Aus diesem Grund sind Prävention und Vorsorge entscheidende Aspekte in der Behandlung dieser Krankheit. Sie fragen sich vielleicht, was Sie tun können, um Darmkrebs vorzubeugen. In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen umfassenden Überblick darüber, was Darmkrebs ist, welche Risikofaktoren bestehen und wie Sie selbst wichtige Maßnahmen ergreifen können, um Ihr Risiko zu minimieren. 

Sollten Sie besorgt sein, möglicherweise ein kolorektales Karzinom zu haben, vielleicht weil diese Erkrankung bereits in Ihrer Familie aufgetreten ist, bietet der Darmkrebs-Vorsorge Test von Homed-IQ eine Möglichkeit, proaktiv zu handeln. Dieser Heimtest sucht nach verborgenem Blut im Stuhl, das für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Während das Vorhandensein von Blut im Stuhl nicht zwangsläufig auf Darmkrebs hinweist, kann es ein wichtiger Indikator sein, der weitere Tests und medizinische Untersuchungen erforderlich macht. 


Inhaltsübersicht


Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist eine Krankheit, bei der sich bösartige Zellen in den Strukturen des Dickdarms oder des Enddarms bilden. Er beginnt in der Regel mit Wucherungen, die Polypen genannt werden und zunächst nicht krebsartig sind. Mit der Zeit können sie sich jedoch verändern und krebsartig werden. Der Prozess von den ersten Anzeichen bis zur Entwicklung eines ausgewachsenen Krebses kann Jahre dauern und die Krankheit schreitet oft unbemerkt voran und kann sich weiterentwickeln, bevor sie entdeckt wird. 

Statistiken zu Darmkrebs

Als eine der häufigsten Krebsarten ist das kolorektales Karzinom auch die zweithäufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle weltweit. Die Krankheit betrifft Männer und Frauen gleichermaßen, und das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Die meisten Fälle treten bei Menschen über 50 Jahren auf. Aber auch jüngere Menschen sind mehr und mehr betroffen, insbesondere wenn Risikofaktoren vorliegen (WHO, 2023; NIH,2020).

Risikofaktoren für Darmkrebs

Verschiedene Faktoren können das Risiko für die Entwicklung eines kolorektalen Karzinoms erhöhen, von denen einige beeinflussbar sind, während andere, wie genetische Veranlagungen, nicht kontrolliert werden können. Im Folgenden sind die bekanntesten Risikofaktoren für Darmkrebs aufgeführt:

Darmkrebs Risikofaktoren

Quellen: Mayo Clinic, 2022; NHS, 2023

Genetische Faktoren, wie vererbte Syndrome (Lynch-Syndrom, familiäre adenomatöse Polyposis), und eine familiäre Vorgeschichte von Darmkrebs können das Risiko durch beschleunigte Zellveränderungen erhöhen. Chronische Darmentzündungen, z. B. bei Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, führen zu einer kontinuierlichen Schädigung der Zellen im Darm, die das Krebsrisiko erhöhen. Darüber hinaus verstärkt Diabetes, insbesondere Typ 2, die Wahrscheinlichkeit von Darmkrebs aufgrund hoher Insulinspiegel und der damit verbundenen Entzündungen. Lebensstilfaktoren wie eine Ernährung mit einem hohen Anteil an rotem und verarbeitetem Fleisch, Bewegungsmangel, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen können das Darmkrebsrisiko erheblich erhöhen. Zusammen tragen diese Faktoren zu einer verstärkten Entzündung und einer erhöhten Exposition gegenüber krebserregenden Stoffen bei, was das Gesamtrisiko für die Entwicklung von Darmkrebs erhöht.

Symptome und Warnzeichen

Die Symptome des kolorektalen Karzinoms können unauffällig sein und sich erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar machen. Das Erkennen von Warnzeichen kann entscheidend sein, um eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen.

Frühe Symptome:

  • Veränderte Darmgewohnheiten: Dazu gehören Durchfall, Verstopfung oder eine Veränderung der Stuhlkonsistenz.
  • Blut im Stuhl: Auftreten von hellerem oder dunklerem Blut kann auf ein kolorektales Karzinom hinweisen.
  • Unterleibsschmerzen: Krämpfe oder Schmerzen in der Bauchgegend, die ohne erkennbaren Grund auftreten.
  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust: Gewichtsverlust ohne Diät oder erhöhte körperliche Aktivität.
  • Anhaltendes Gefühl der unvollständigen Entleerung: Tritt auf, auch wenn man auf die Toilette geht.

Späte Symptome:

  • Starke Bauchschmerzen: Zunehmende und anhaltende Schmerzen in der Bauchgegend.
  • Anhaltender, starker Gewichtsverlust: Erheblicher Gewichtsverlust, der unerklärt bleibt.
  • Erhöhte Müdigkeit: Anhaltende Müdigkeit oder Schwäche.
  • Gelbsucht: Gelbfärbung der Haut und der Augen, was auf eine Ausbreitung des Krebses hinweisen kann.
  • Verstopfung des Darms: Symptome wie Erbrechen und starke Bauchschmerzen können auftreten, wenn der Tumor den Darm blockiert.

Quellen: Mayo Clinic, 2022; NHS, 2023

6 Tipps um Darmkrebs vorzubeugen

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist die Prävention von Darmkrebs ein zentraler Schritt zur Verringerung des Risikos, an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken. Während einige Risikofaktoren, wie z. B. genetische Veranlagungen, nicht beeinflusst werden können, gibt es aber viele Änderungen der Lebensweise und Maßnahmen, die umgesetzt werden können, um sein Risiko zu minimieren. Die folgenden 6 Ratschläge können Ihnen helfen Darmkrebs effektiver vorzubeugen (CDC, 2023).

Ratschlag 1: Regelmäßige Tests und Vorsorgeuntersuchungen

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind eine der wirksamsten Maßnahmen zur Vermeidung eines kolorektalen Karzinoms. Mit dem Alter, in der Regel ab dem 50. Lebensjahr wird empfohlen, an regelmäßigen Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen teilzunehmen. Kontaktieren Sie hierzu Ihren Hausarzt, um sich darüber zu informieren, wie häufig Sie eine Untersuchung machen sollten. Durch diese Untersuchungen können Polypen in einem frühen Stadium entdeckt werden, bevor sie sich zu Krebs entwickeln. Menschen mit einer familiären Vorbelastung oder anderen Risikofaktoren sollten früher und häufiger an Vorsorgeprogrammen teilnehmen.

Zu den wichtigsten Methoden der Vorsorge gehören die Koloskopie, bei der der gesamte Dickdarm untersucht wird, und der fäkal-immunochemische Test (FIT), bei dem auf verstecktes Blut im Stuhl getestet wird. Wenn Sie genaueres über die Testverfahren lesen möchten, schauen Sie auf unserem Blog: “Was ist Darmkrebsvorsorge?”vorbei. 

Sie wollen sich selbst einen Überblick verschaffen?

Wenn Sie proaktiv etwas für Ihre Darmgesundheit machen wollen, bietet der Darmkrebs-Vorsorgetest von Homed-IQ die Möglichkeit, Blut im Stuhl zu identifizieren, was mit dem Auge nicht sichtbar ist, aber ein Hinweis auf ein kolorektales Karzinom sein kann. Der Test ist einfach zu Hause durchzuführen und bietet eine diskrete und schnelle Möglichkeit, wichtige Erkenntnisse über Ihre Darmgesundheit zu gewinnen. Fällt das Testergebnis positiv aus, sollten weitere diagnostische Schritte mit Ihrem Arzt besprochen werden. Der Darmentzündungstest von Homed-IQ misst Entzündungsmarker im Stuhl, die auf entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn hindeuten können, die das Risiko für ein kolorektalen Karzinom erhöhen. Daher kann die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Darmentzündungen ein wichtiger Schritt in der Prävention von Darmkrebs sein.

Ratschlag 2: Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen und arm an verarbeitetem und rotem Fleisch ist, spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von eines kolorektalen Karzinoms. Ballaststoffreiche Lebensmittel fördern die Verdauung und können dazu beitragen, dass Schadstoffe schneller durch den Darm transportiert werden, so dass die Darmwand weniger mit potenziell krebserregenden Substanzen in Berührung kommt. Es wird auch empfohlen, den Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch zu reduzieren, da diese Fleischsorten Konservierungsstoffe wie Nitrate enthalten können, die im Körper in krebserregende Stoffe umgewandelt werden. Obst und Gemüse enthalten wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und Entzündungenwerte im Körper verringern können und somit die Darmgesundheit begünstigen.

Lebensmittel, die bei der Darmkrebsvorsorge helfen können

In der folgenden Tabelle finden Sie empfohlene Lebensmittelgruppen mit entsprechenden Beispielen, die zu einer darmgesunden Ernährung beitragen:

LebensmittelgruppeBeispiele
Ballaststoffreiche LebensmittelVollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, brauner Reis, Gerste, Quinoa, Haferflocken; Linsen, Bohnen, Erbsen sowie Nüsse und Samen
Frisches ObstÄpfel, Bananen, Beeren, Orangen, Birnen
Frisches GemüseBrokkoli, Spinat, Karotten, Rosenkohl
Pflanzliche ProteineLinsen, Bohnen, Tofu, Quinoa
Fettarme MilchprodukteFettarmer Joghurt, Milch, Käse
Quelle: Stanford Medicine, 2024

Lebensmittel, die vermieden oder begrenzt werden sollten

Um das Risiko für ein kolorektales Karzinoms zu minimieren, sollten bestimmte Lebensmittel in der Ernährung eingeschränkt oder vermieden werden:

  • Rotes Fleisch 
  • Verarbeitetes Fleisch 
  • Übermäßiger Alkoholkonsum 
  • Zuckerhaltige Getränke und Snacks
  • Fettreiche Lebensmittel 

Ratschlag 3: Regelmäßige körperliche Aktivität

Regelmäßige körperliche Aktivität verringert das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, um etwa 20 %. Generell wird empfohlen, sich mindestens 150 Minuten pro Woche mäßig bis kräftig zu bewegen. Beispiele für mäßige Aktivitäten sind schnelles Gehen oder leichtes Radfahren, während kräftige Aktivitäten Joggen, schnelles Radfahren oder Schwimmen einschließen. Auch alltägliche körperliche Aktivitäten wie Treppensteigen statt Aufzugfahren, Gartenarbeit und aktive Pausen während des Arbeitstages können hilfreich sein. Bewegung beugt nicht nur Übergewicht vor, das ein bekannter Risikofaktor für Darmkrebs ist, sondern verbessert auch die Darmgesundheit, regt die Verdauung an und wirkt entzündungshemmend (Newcastle University, 2022).

Ratschlag 4: Gewichtskontrolle

Ein gesundes Körpergewicht zu erhalten, ist entscheidend, um das Risiko eines kolorektalen Karzinoms zu minimieren. Übergewicht und Fettleibigkeit sind mit einem erhöhten Risiko verbunden. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind Schlüsselkomponenten, um ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten. Besonders die Verringerung des Bauchfetts ist wichtig, da es entzündungsfördernde Stoffe freisetzen kann, die zu Veränderungen in der Darmwand führen und das Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs erhöhen (Cleveland Clinic, 2022). 

Ratschlag 5: Alkohol- und Tabakkonsum minimieren

Sowohl Tabakkonsum als auch übermäßiger Alkoholkonsum werden mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko in Verbindung gebracht. Mäßiger bis starker Alkoholkonsum kann zu einem 1,2- bis 1,5-fach erhöhten Risiko für Dick- und Enddarmkrebs führen. Es wird empfohlen, den Konsum auf höchstens ein Getränk pro Tag für Frauen und zwei Getränke pro Tag für Männer zu begrenzen. Wenn man diese Gewohnheiten einschränkt oder aufgibt, was bei Tabakkonsum empfohlen wird,  kann man das Krebsrisiko deutlich senken (National Cancer Institute, 2021).

Ratschlag 6: Überwachung von chronischen Erkrankungen

Chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können das Risiko für Darmkrebs erhöhen. Eine gründliche Überwachung und Behandlung dieser Erkrankungen ist daher unerlässlich, um die Lebensqualität zu verbessern und auch das Darmkrebsrisiko zu senken (Mayo Clinic, 2023).

Zusammenfassung

Darmkrebs, oder auch kolorektales Karzinom genannt, ist die dritthäufigste Krebsart weltweit und stellt aufgrund seiner oft symptomlosen Frühstadien eine besondere Herausforderung dar. Vorbeugende Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, da früh erkannte Fälle in der Regel besser behandelbar sind. Wichtige Präventionsmaßnahmen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie Darmspiegelungen, eine Umstellung der Ernährung auf eine ballaststoffreiche und fleischarme Kost sowie regelmäßige körperliche Aktivität.

Referenzen

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Colon Cancer: Symptoms, Stages & Treatment. (n.d.). Cleveland Clinic. Retrieved May 14, 2024, from https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/14501-colorectal-colon-cancer

Colorectal cancer. (2023, July 11). World Health Organization (WHO). Retrieved May 14, 2024, from https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/colorectal-cancer

Colorectal Cancer Prevention Nutrition Services. (n.d.). Stanford Health Care. Retrieved May 14, 2024, from https://stanfordhealthcare.org/medical-clinics/cancer-nutrition-services/reducing-cancer-risk/colorectal-cancer-prevention-diet.html

Colorectal Cancer Rising among Young Adults. (2020, November 5). National Cancer Institute. Retrieved May 14, 2024, from https://www.cancer.gov/news-events/cancer-currents-blog/2020/colorectal-cancer-rising-younger-adults

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Symptoms of bowel cancer. (n.d.). NHS. Retrieved May 14, 2024, from https://www.nhs.uk/conditions/bowel-cancer/symptoms/

What Can I Do to Reduce My Risk of Colorectal Cancer? | CDC. (n.d.). Centers for Disease Control and Prevention. Retrieved May 14, 2024, from https://www.cdc.gov/cancer/colorectal/basic_info/prevention.htm

Über die Autorin

Anna Roell

Anna ist ausgebildete Krankenschwester und Gesundheitsökonomin mit dem Schwerpunkt Epidemiologie und verbindet ihre medizinischen und wissenschaftlichen Interessen. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für medizinische Inhalte zu schärfen und diese auf verständliche Weise zu vermitteln. Am meisten schätzt sie am Leben in Amsterdam die aufgeschlossene, aktive Einstellung der Menschen, die Märkte und die großartige Natur in der Umgebung.