Oralsex und STIs

Unter Oralsex versteht man die Stimulation der Genitalien des Partners mit dem Mund, den Lippen oder der Zunge. Es gibt verschiedene Formen von Oralsex. Beim oral-vaginalen Sex (auch bekannt als “Lecken”) werden die Schamlippen, die Vagina und die Klitoris oder die Vulva mit dem Mund und der Zunge erregt. Beim Oral-Penil-Sex (auch als Blowjob bekannt) wird der Penis und/oder die Hoden mit dem Mund und der Zunge stimuliert. Beim Oral-Anal-Sex (auch als Rimming bekannt) werden Mund und Zunge zur sexuellen Erregung des Anus eingesetzt.

Leider sind noch nicht ausreichend Menschen darüber informiert, dass auch beim Oralverkehr das Risiko einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten gegeben ist. Besonders wenn keine entsprechenden Schutzmaßnahmen, wie ein “Lecktuch” oder ein Kondom verwendet werden. Das Risiko einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten ist beim Oralverkehr jedoch geringer als bei ungeschütztem Vaginal- oder Analverkehr.

Geschlechtskrankheiten können durch Viren oder Bakterien im Blut, im Sperma, in der Vaginalflüssigkeit oder im Präzipitum übertragen werden. Auch Flüssigkeiten aus Blasen oder Geschwüren auf den Schleimhäuten von Personen, die mit einer Geschlechtskrankheit infiziert sind, können zur Übertragung führen (Venereal Diseases and STIs, 2022). Schleimhäute befinden sich an verschiedenen Stellen im und am Körper. Die häufigsten sind die Schleimhäute um die Genitalien (Vagina und Penis), Mund und Rachen, Anus, Nase und Augen. Bei Kontakt zwischen den Schleimhäuten und infizierten Körperflüssigkeiten (Sperma, Vaginalflüssigkeit, Präkursum usw.) können Geschlechtskrankheiten übertragen werden. Dies geschieht häufig unbemerkt.

Oralsex und Chlamydien und Gonorrhöe

Wenn Sie Oralverkehr (oral-vaginal, oral-penil oder oral-anal) ohne den Schutz eines Kondoms oder “Lecktuchs” haben, besteht die Gefahr, dass Sie sich mit den bakteriellen Geschlechtskrankheiten Chlamydien und Gonorrhö anstecken können. Beim Oralverkehr kommen die Schleimhäute von Mund und Rachen mit den Schleimhäuten von Vagina, Penis und/oder Anus in Berührung. Durch diesen Kontakt können die Bakterien von einem Partner auf den anderen übertragen werden, wodurch eine Geschlechtskrankheit überspringen kann. Gonorrhö wird häufiger durch Oralverkehr übertragen, da sie ansteckender ist als Chlamydien. Im Gegensatz zu Chlamydien kann eine Gonorrhöe-Infektion im Rachen Symptome verursachen. Diese Symptome zeigen sich in geschwollenen Drüsen, entzündeten Mandeln oder Schmerzen im Hals und /oder beim Schlucken.

Oralsex und Syphilis

Oralverkehr mit einem Partner, der ein Syphilisbläschen an den Genitalien oder am Anus hat, oder Oralverkehr mit einem Partner, der ein Syphilisbläschen an den Lippen, im Mund oder im Rachen hat, kann zu einer Übertragung von Syphilis führen. Diese Geschlechtskrankheit wird durch beschädigte Schleimhäute an den Genitalien und im Mund übertragen, durch die die Bakterien in den Körper gelangen können. Dies kann zum Beispiel ein kleiner Schnitt oder eine Wunde sein. Syphilis tritt am häufigsten bei Männern auf, die Sex mit Männern haben (MSM). Wenn Sie Symptome haben, die auf eine orale STI hindeuten könnten, sollten Sie auf Oralsex verzichten, es sei denn, Sie können ein “Lecktuch” oder ein Kondom benutzen.

Oralsex und HIV

HIV wird übertragen wenn infizierte Körperflüssigkeiten ( Sperma, Vaginalflüssigkeiten oder Blut) und die Blutbahn gelangen können. Somit ist das Risiko sich beim Orales, über Krater, Schnitte oder Wunden im Mund anzustecken geringer als wenn eine Ejakulation stattfinden. Auch wenn die Frau Ihre Menstruation hat, ist das Risiko erhöht. Desweitern kann die Wahrscheinlichkeit sich mit HIV zu infizieren erhöht sein, wenn Sie bereits mit einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit infiziert sind. Das liegt daran, dass andere Geschlechtskrankheiten kleine Risse in den Schleimhäuten begünstigen können, was wiederum das Risiko einer HIV-Übertragung erhöht. Um das Risiko einer potenziellen Ansteckung zu senken, sollten Sie beim Oralverkehr stets auf Wunden, Risse, Blasen und Verletzungen in und um den Anus, den Mund und die Genitalien achten und bei Zahnfleischbluten oder wunden Stellen im Mund ungeschützten Oralverkehr unbedingt vermeiden. Achten Sie außerdem darauf, dass kein Sperma, keine Vaginalflüssigkeit oder Blut in Ihren Mund gelangt, indem Sie ein Kondom oder einen Lecktuch verwenden.

Oralsex und Hepatitis B

Beim Oralverkehr ist es weniger wahrscheinlich, dass Sie Hepatitis B übertragen, da diese Geschlechtskrankheit durch Sperma und Blut übertragen wird. Allerdings sollten Sie beim Oralverkehr auf Wunden in und um den Mund, an der Vagina, dem Penis oder dem Anus achten.

Wie kann man sich bei Oralsex schützen?

Um zu vermeiden, dass Sie sich beim Oralsex oder Rimming mit einer Geschlechtskrankheit anstecken, ist es ratsam, ein Kondom oder ein Lecktuch zu verwenden. Im Handel gibt es Kondome mit geeigneten Geschmacksrichtungen für diesen Gebrauch. Beim Küssen oder Rimming können Sie sich mit einem Lecktuch oder einem aufgeschnittenen Kondom schützen. Schneiden Sie das Kondom an der Längsseite auf, fassen Sie das Stück mit beiden Händen und legen Sie es über den Genitalbereich, der geleckt werden soll. Diese Kondome sind auch für vaginalen oder analen Sex geeignet, hier sollten sie aber natürlich normal verwendet werden. Denken Sie daran, beim Analverkehr immer ein zusätzliches Gleitmittel zu verwenden.

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